Das Ziel:
Bessere Nutzung des besonders energiereichen Klärgases
Der Ansatz:
Nutzung des Klärgases über ein Blockheizkraftwerk
Die besondere Herausforderung:
- Wie gelingt die Hochtemperatur-Wärmeauskopplung über einen Thermoölkreis?
- Wie wird die neue Anlagentechnik in den Bestand integriert?
Die Lösung:
Aufstellung eines Blockheizkraftwerkes und Sanierung einer zentralen Heizungsanlage
Zur Einspeisung von elektrischer Energie ins öffentliche Netz wird ein neues BHKW errichtet. Hier kann das Gas, das in den Faulbehältern entsteht, in Strom umgewandelt werden.
Dazu werden die Kühlwasserwärme des Gasmotors, die Abgashochtemperaturwärme und die Abgasniedertemperaturwärme ausgekoppelt und in die Heizungsanlage der Kläranlage integriert.
Für den Hochtemperaturbereich wird Thermoöl als Wärmeübertragungsmedium eingesetzt. Die Abgasniedertemperaturwärme wird über Wärmetauscher geregelt. Für die Verknüpfung der einzelnen Wärmemengen werden hydraulische Weichen sowohl thermoölseitig wie auch heizwasserseitig verwendet.
Die zentrale Heizungsanlage der Kläranlage, bestehend aus Heizkessel (2 x 3.500 kWth), Gasbrenner, Gasverdichter (2 x 650 m³/h), Gasregelstrecken, hydraulische Verrohrung, Pumpentechnik, Wärmeübertragung und Wärmeverteilung mit der zugehörigen Schaltanlage wird saniert.
Elektrische Leistung des Blockheizkraftwerks: 620 - 630 kWel
Gasmenge: ca. 300 m³/h (65 Vol. % CH4)
Wärmeauskopplung:
Motorkühlung 562 kWth
Abgashochtemperatur 190 kWth
Abgasniedertemperatur 113 kWth
Der Leistungsumfang für Umwelttechnik Bojahr:
- Planung
- Ausschreibung und Vergabe
- Leitung und Überwachung der Bauausführung
Das Ergebnis:
Die Kläranlage versorgt sich durch die Nutzung des Gases im BHKW nahezu komplett mit eigenem Strom. Ist mehr Energie vorhanden als für die Versorgung vor Ort erforderlich, werden Energieüberschüsse ins öffentliche Stromnetz eingespeist und können damit zusätzlich zum wirtschaftlichen Betrieb der Kläranlage beitragen.
